Konsonanten | |||||||||||
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bilabial | labiodental | dental | alveolar | postalveolar | retroflex | palatal | velar | uvular | pharyngeal | glottal | |
Plosiv | |||||||||||
Nasal | |||||||||||
Vibrant | |||||||||||
Tap oder Flap | |||||||||||
Frikativ | |||||||||||
Lateralfrikativ | |||||||||||
Approximant | |||||||||||
Lateralappro- ximant |
Vokale | |||
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vorn | zentral | hinten | |
hoch, gespannt | |||
hoch, ungespannt | |||
mittelhoch, gespannt | |||
mittelhoch, ungespannt | |||
flach |
Diakritika und Suprasegmentalia | |
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Haupt-/Nebenakzent | |
lang | |
Silbengrenze | |
verbunden | |
stimmlos | |
silbisch/nichtsilbisch | |
nasaliert |
Weitere Symbole | |
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[ʁ] reduziert | |
[x] reduziert | |
[ɐ] reduziert | |
stimmhaft labial-velarer Approximant |
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about:Eindeutschung [2022/02/28 13:22] AE [Eindeutschungsprozesse] |
about:Eindeutschung [2022/03/14 13:50] (aktuell) AE |
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Der Wortschatz der Alltagssprache enthält ebenso wie der der Fachsprachen zahlreiche Namen und Wörter, die aus anderen Sprachen stammen. In Einzelfällen haben sich dafür eigenständige deutsche Varianten in der Aussprache und/oder Schreibung entwickelt, z. B. //Moskau, Paris//. Der größte Teil der gebräuchlichen fremden Namen und Wörter stammt aus einer begrenzten Zahl von Herkunftssprachen. Dazu gehören denen neben dem Englischen beispielsweise das Französische, | Der Wortschatz der Alltagssprache enthält ebenso wie der der Fachsprachen zahlreiche Namen und Wörter, die aus anderen Sprachen stammen. In Einzelfällen haben sich dafür eigenständige deutsche Varianten in der Aussprache und/oder Schreibung entwickelt, z. B. //Moskau, Paris//. Der größte Teil der gebräuchlichen fremden Namen und Wörter stammt aus einer begrenzten Zahl von Herkunftssprachen. Dazu gehören denen neben dem Englischen beispielsweise das Französische, | ||
- | Bei der Eindeutschung handelt es sich um einen unterschiedlich schnell und unterschiedlich intensiv verlaufenden Prozess. Für den Grad der Eindeutschung sind u. a. die Bekanntheit und Verbreitung der jeweiligen Sprache von Bedeutung. So kann die Anpassung an das Deutsche | + | Bei der Eindeutschung handelt es sich um einen unterschiedlich schnell und unterschiedlich intensiv verlaufenden Prozess. Für den Grad der Eindeutschung sind u. a. die Bekanntheit und Verbreitung der jeweiligen Sprache von Bedeutung. |
- | * stärker sein: vor allem bei Sprachen, aus denen sehr viele Namen und Wörter in das Deutsche übernommen worden sind und werden, die deutschen Muttersprachler*innen vielfach bekannt sind (wie das Englische und das Französische), | + | |
- | * weniger stark sein: vor allem bei seltener verwendeten Namen aus allgemein weniger gut beherrschten Sprachen (wie Russisch oder Polnisch), | + | |
- | * vollständig erfolgen: vor allem bei Sprachen, aus denen nur wenige Namen in das Deutsche gelangen (wie Indonesisch oder Isländisch). | + | |
Das Englische, aber auch andere Sprachen fungieren darüber hinaus als Mittlersprachen. Dies hat Folgen für die Eindeutschung von Namen und Wörter aus verschiedenen Regionen der Welt. Die Mittlersprachen modifizieren durch ihre Eigenarten sowohl die Akzentuierung als auch die Laut-Buchstaben-Beziehungen der Herkunftssprachen. Namen und Begriffe aus dem Arabischen und Indischen beispielsweise sind u. a. über das Englische ins Deutsche gelangt; entsprechendes Wortgut aus dem Tadschikischen und Georgischen über das Russische usw. Für Sprachen mit nichtlateinischen Schriftsystemen wurden – häufig über eine Mittlersprache – spezifische Arten der Transliteration entwickelt. Für manche Schriftsysteme können so zeitlich neben- und nacheinander mehrere unterschiedliche Transliterationskonventionen bestehen, z. B. neben //Hwangho// (”Gelber Fluss”) auch //Huangho, Hoangho// und //Huang He//. | Das Englische, aber auch andere Sprachen fungieren darüber hinaus als Mittlersprachen. Dies hat Folgen für die Eindeutschung von Namen und Wörter aus verschiedenen Regionen der Welt. Die Mittlersprachen modifizieren durch ihre Eigenarten sowohl die Akzentuierung als auch die Laut-Buchstaben-Beziehungen der Herkunftssprachen. Namen und Begriffe aus dem Arabischen und Indischen beispielsweise sind u. a. über das Englische ins Deutsche gelangt; entsprechendes Wortgut aus dem Tadschikischen und Georgischen über das Russische usw. Für Sprachen mit nichtlateinischen Schriftsystemen wurden – häufig über eine Mittlersprache – spezifische Arten der Transliteration entwickelt. Für manche Schriftsysteme können so zeitlich neben- und nacheinander mehrere unterschiedliche Transliterationskonventionen bestehen, z. B. neben //Hwangho// (”Gelber Fluss”) auch //Huangho, Hoangho// und //Huang He//. | ||
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==== Festlegungen ==== | ==== Festlegungen ==== | ||
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- | **Laut-Buchstaben-Beziehungen** | ||
- | |||
- | Je weniger bekannt die Laut-Buchstaben-Beziehungen der Herkunftssprache und je weniger gebräuchlich Namen und Wörter aus diesen Sprachen sind, desto weniger wird die ursprüngliche Aussprache berücksichtigt. Es erfolgt dann eine starke Orientierung an der Schreibung bzw. Transliteration. So wird z. B. das dänische // | ||
**Akzentuierung** | **Akzentuierung** | ||
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- In Bindestrichwörtern oder Wortgruppen, | - In Bindestrichwörtern oder Wortgruppen, | ||
- Beim Zusammenstoß zweier Akzente in Komposita, Bindestrichwörtern und Wortgruppen wird der Nebenakzent häufig auf die nächste akzentuierbare Silbe verschoben, z. B. // | - Beim Zusammenstoß zweier Akzente in Komposita, Bindestrichwörtern und Wortgruppen wird der Nebenakzent häufig auf die nächste akzentuierbare Silbe verschoben, z. B. // | ||
- | |||
- | **Sprechsilbengrenze** | ||
- | |||
- | In fremden Wörtern und Namen kann die Sprechsilbengrenze an anderer Stelle liegen als im Deutschen. Dies wird bei der Eindeutschung berücksichtigt. Um die damit verbundenen Besonderheiten in der Aussprache zu verdeutlichen, | ||
**Vokale (allgemein)** | **Vokale (allgemein)** | ||
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Bei den r-Lauten werden wie im Deutschen folgende Positionen unterschieden und in Abhängigkeit davon konsonantische und vokalische Allophone verwendet: | Bei den r-Lauten werden wie im Deutschen folgende Positionen unterschieden und in Abhängigkeit davon konsonantische und vokalische Allophone verwendet: | ||
- | * prävokalisch, | + | * prävokalisch, |
* nach kurzem Vokal sowie nach [aː] wird [ʶ] realisiert, z. B. norw. //Kærby// < | * nach kurzem Vokal sowie nach [aː] wird [ʶ] realisiert, z. B. norw. //Kærby// < | ||
* nach langem Vokal, außer [aː] wird [ᵄ] realisiert, z. B. engl. //Sir// < | * nach langem Vokal, außer [aː] wird [ᵄ] realisiert, z. B. engl. //Sir// < | ||
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Es wird wie in deutschen Wörtern von einer progressiven Stimmlosigkeitsassimilation ausgegangen: | Es wird wie in deutschen Wörtern von einer progressiven Stimmlosigkeitsassimilation ausgegangen: | ||
- | Quellen: Krech, Eva-Maria / Stock, Eberhard / Hirschfeld, Ursula / Anders, Lutz Christian (2009): Deutsches Aussprachewörterbuch. Walter de Gruyter Berlin / New York. | + | Quelle: Krech, Eva-Maria / Stock, Eberhard / Hirschfeld, Ursula / Anders, Lutz Christian (2009): Deutsches Aussprachewörterbuch. Walter de Gruyter Berlin / New York. |